Foto: Innenansicht der Schlosskirche Jahnishausen (ca. 1989)

Historischer Abriss:

Der erste Bau einer Schlosskapelle wird in die Zeit des Rittergutbesitzers August von Kötteritz und zwar in die Jahre 1663  -  1666 datiert. Dieser legte in seinem 62. Lebensjahr den Grundstein für die Kirche, „um dem Allerhöchsten zu Ehren" ein wohlgefälliges Werk zu schaffen.

Über das Aussehen der ersten Kirche ist wenig bekannt, nur dass ihr Grundriss eiförmig war und ihr Umfang dem der jetzigen Kirche so ziemlich entsprochen haben muss.

1730 (nach 64 Jahren)  fiel das Schloss einer Feuersbrunst zum Opfer, bei der auch die Kirche nicht verschont blieb. Es begann für sie nach der vergangenen Glanzzeit eine Periode des äußeren Verfalls.

1754 (dem Baujahr der jetzigen Pausitzer Kirche) wurde die Schlosskirche auf Geheiß der obersten sächsischen Kirchenbehörde infolge gefährlicher Baufälligkeit gänzlich  geschlossen.

Im Jahr 1779 verschwand die Ruine durch Abriss und Abtragung.

1786 erwarb Christoph Dietrich von Ploetz das Schloss und Gut. Dieser hatte den ehrgeizigen Plan, die Kirche nach dem Pausitzer Vorbild neu zu errichten, bekam aber von den Baubehörden nicht die notwendige Genehmigung.

So entstand 1790 ein Kirchenbau mit dem ursprünglichen ovalen Grundriss. Im gleichen Jahr erfolgte die Einweihung.

1792 wurde der Turm vollendet.

1796 wurde das Gut erneut verkauft an Graf Georg Wilhelm von Hopfgarten.

Noch mehrere Male wechselten die Besitzer, bis das Haus Wettin zum Eigentümer von Rittergut und Schlosskirche wurde.

Seit den 30er Jahren unseres Jahrhunderts gehört die Kirche zur Kirchgemeinde Pausitz.

Jeden 3. Sonntag im Monat fand in ihr Gottesdienst statt, jedoch nur in der Sommerzeit, da sie nicht beheizbar war und keinen Stromanschluss besaß. Letztmalig ist in den 70er Jahren Gottesdienst gewesen.

Danach war sie dem Verfall preisgegeben, da weder Mittel noch Materialien zur Verfügung standen, den Bauzustand zu verbessern.

In den 80er Jahren drohte der Kirche der Abriss  bis auf die Grundmauern.

Erhebliche Sturmschäden am Dach und an der Turmhaube ließen das Kirchengebäude zu einer Gefahr werden, da Dachziegel, Schiefer und Dachlatten immer wieder herabstürzten. So musste die Kirche zum Abriss vorbereitet werden. Sie wurde „entkernt“, die Orgel an eine dankbare Gemeinde im Erzgebirge verkauft, die Glocke und Teile des Altars wurden eingelagert. Glücklicherweise fehlten am Ende die 30 000 Mark zum Abriss des Turmes und der Mauern, so dass eine Fast-Ruine stehen blieb und die Wendezeit 1989 überstand.

Im Jahr 1990 gründete sich der Verein "Historische Schlosskirche Jahnishausen e.V.", der mit der Stadt Riesa zusammen die notwendigen Schritte zur Sicherung der Bausubstanz und der Rekonstruktion der Kirche unternahm.

1992 wurde die Kirche an die Kommune Jahnishausen abgegeben und mit der Eingemeindung zu Riesa ist nun die Stadt Eigentümer dieses Kleinods.

1992, diese Zahl entdeckt man in der Wetterfahne, wurde der Kirchturm mit einer neuen Schieferhaube, dem goldenen Turmknopf und Wetterfahne versehenen. Der Turm konnte abgeputzt und das Sandsteinrelief über dem Eingangsportal erneuert werden.

1994 wurde das Dach des Kirchenschiffes neu gedeckt und im Innenraum ein Betonfußboden eingebracht.

1996 erfolgte die komplette Sanierung des Dachstuhls, der Dachhaut und der Fenster. Auch das Eingangsportal wurde erneuert.

1997 konnte die sehr stark beschädigte Decke im Kircheninnenraum abgerissen und mit Rauspundbrettern verschalt werden.

1998 erfolgte die Verblechung des Portals. Die Decke wurde verputzt und die Stuckkante angebracht. Der Innenraum erhielt einen Kalkanstrich. Die Beendigung der Arbeiten zog sich bis 1999.

2000 wurden der Elektrowandanschluss gelegt, die Drainage gesäubert und der Innenputz grob ausgebessert.

2001 folgten Arbeiten an den Sandsteingewänden der Fenster und Türen. Die Empore wurde erneuert.

2002 kam es zu Reparaturen am Dach (Kehlen, Anschlüsse zum Turm) und die Arbeiten des Vorjahres wurden abgeschlossen. Der Fußboden der Empore wurde mit Wachs versiegelt.

2003 wurde die restliche Elektrik verlegt (Lampen, Steckdosen usw.) und im Innenraum wurde mit dem Innenputz begonnen.

2004 wurden die Wandlampen angebracht und zahlreiche Sandsteinarbeiten ausgeführt (Reparatur des Fußbodens im Eingangsbereich und Altarraum; am Turm, Verblendung des Turmsimses). Der Glockenaufzug war ein feierlicher Höhepunkt des Jahres.

2005 begannen die Vorbereitungen für den Außenputz mit dem Stellen des Gerüstes. Das Putzen selbst und der gelbe Anstrich erfolgten 2006. Außerdem wurden Reparaturarbeiten im Turm wegen Schwammbefalls notwendig, die 2007 auch im Dachstuhl durchgeführt wurden.

2008 folgte der Außenputz am Turm.

Bis ins Jahr 2009 zog sich der Außenanstrich des Turmes und der Innenanstrich der 1. und 2. Etage. Zudem wurde das Geländer des Treppenpodestes erneuert und kleinere Ausbesserungsarbeiten vorgenommen.

Seit 2013 schmückt auch wieder eine funktionierende Uhr den Turm.

Im Herbst 2015 begannen umfangreiche Arbeiten am Fußboden des Kirchenschiffes. Schließlich wurde Parkett gelegt, das von breiten Sandsteinstreifen umfasst wird. Als Heizmöglichkeit wurden sechs Infrarotstrahler aufgehängt. Am 22. Mai 2016 wurde der Abschluss der Arbeiten mit einem kleinen Festakt begangen. Dieses Datum markiert auch ein vorläufiges Ende der Sanierungsmaßnahmen.